Nutzen der StUB - nur für Anlieger?

Screenshot der Seite nein_zur_stub.eu (CSU), abgerufen am 03.04.2024

Screenshot eines IG-Posts von stub_nein vom 12.03.2024, abgerufen am 03.04.2024

Die einzelnen Aussagen im Faktencheck:

Von der StUB werden nicht alle Stadtteile erschlossen

Diese Aussage ist richtig, wenn man nur die Einzugsbereiche der Haltestellen betrachtet. Jedoch nützt die StUB auch Menschen, die nicht in einem von der StUB erschlossenen Stadtteil leben. Das ist z.B. für diejenigen der Fall, deren Ziel an einer StUB-Haltestelle liegt oder bei denen die StUB künftig ein Segment der Reisekette ist. Bei Umstiegen in der Reisekette spricht man von gebrochenem Verkehr. 

Durch die zusätzliche Talquerung (Wöhrmühlbrücke), die für und im Rahmen der StUB gebaut wird, verringern sich die Reisezeiten der Ost-West-Busverbindungen auf einigen Relationen. Durch die Umlegung von Linien, die durch die zusätzliche Talquerung möglich ist, können einzelne Straßenabschnitte in der Innenstadt von Teilen des Busverkehrs entlastet werden.[Zielnetz Bus stadtumlandbahn.de][VEP Erlangen, S. 45 -54] Dadurch ergibt sich auch ein Nutzen für die Fahrgäste dieser Buslinien, sofern für sie nicht bisherige Verbindung nützlicher war (zum Beispiel, weil ihr Ziel durch die Umlegung der Linie nicht mehr direkt angefahren wird).

Das StUB L-Netz erschließt zwei Hauptachsen des Erlanger ÖPNVs und zwei der Verkehrsachsen aus dem Umland nach Erlangen bzw. drei im Falle des StUB T-Netzes. Dies folgt aus dem Vergleich der Querschnittsbelastungen aus dem NVP Erlangen und dem Linienverlauf der StUB.[NVP_Erlangen_2016, S. 32.][stadtumlandbahn.de][NVP_ERH_2020, S. 34] Zusammen mit der Entlastung einzelner Straßen vom Busverkehr kann sich so auch ein positiver Nutzer für Anwohner diesen Straßen bzw. Verkehrsachsen durch eine Verringerung des Pkw-Verkehrs und Verlagerung des Busverkehrs ergeben.

Insgesamt können auch Anwohner und Stadtteile abseits der StUB von dieser profitieren. Die Aussage "von der StUB werden nicht alle Stadtteile erschlossen" ist dadurch sowohl richtig als auch falsch.

[...]noch ist dieses Angebot wirklich niederschwellig und barrierefrei.

Frau Grille schreibt, dass Barrierefreiheit nicht nur "stufenlos" bedeutet und die StUB nicht "einfach" durch Gehbehinderte, Familien mit Kinderwägen o,Ä. bezahlbar zu nutzen sei.
Diese Aussage muss in zwei Teile unterteilt werden:

1. Die StUB sei nicht barrierefrei oder barrierearm.
   Das ist nicht richtig, an allen Haltestellen wird es Bahnsteige in passender Einstiegshöhe geben. Ein Ausstieg auf der Straße ist Stand jetzt nicht geplant.[siehe Pläne aus der Vorplanung bei stadtumlandbahn.de]
   Die Siemens Avenio, die derzeit in Visualisierungen verwendet werden, haben in der Ausführung für Nürnberg 6 Bereiche, in denen potentiell ein Kinderwagen abgestellt werden könnte.[vag.de][mobility.siemens.com]
2. Die StUB sei auf Grund ihrer Fahrpreise nicht bezahlbar.
   In der StUB werden die VGN-Fahrpreise gelten.[stadtumlandbahn.de] Damit gelten auch vergünstigte Fahrpreise wie das Deutschlandticket, ggf. vergünstigt durch den ErlangenPass, oder 365 Euro-Ticket.

Änderungen an diesem Faktencheck